18
Mrz
2006

Gute Donnerstage:

Einmal Saviour getroffen, in dem Café, das ich damals beim Schuleschwänzen frequentiert habe. Es sieht exakt so aus wie in den 80ern, was irgendwie beruhigend ist. Danach verschlug es uns noch in ein Pub, wo wir in einer alten hölzernen Liftkabine auf Fahrradsätteln saßen, was man nicht sehr lange aushält, außer in Begleitung von Saviour.

Einmal Flamenco-Auftritt in Oberösterreich, anlässlich der Eröffnung einer Tapas-Bar. Bei solchen Gelegenheiten hat man als Tänzerin üblicherweise den blödesten Job des Abends. Die Leute quatschen und qualmen unbeirrt weiter, nur der zahlende Veranstalter zittert mit, ob nicht doch ein Fächer oder eine Kastagnette die gewollte Bahn verlässt und Haftpflicht auslöst. Diesmal aber wurden wir behandelt wie Königinnen, umsorgt und bedient. Und den blödesten Job des Abends hatten zweifellos die beiden Mädels, die nur mit Salvador Dalì Body Paintings bekleidet schinkenumwickelte Grissini servierten.

Einmal die plötzlich erträgliche Leichtigkeit des Seins mit dem Mann, der für eine Tafel Maronischokolade seinen Ruf aufs Spiel setzt. Ich habe bis heute keine Ahnung, warum dieser Abend für alle im Penthouse meines Chefs endete, wo ich mich gegen drei Uhr früh Schlagzeug spielend wieder fand. Als ich den Kopf zurückwarf - was man in solchen Situationen tun muss, um ihnen gerecht zu werden -, sah ich den Sternenhimmel durchs Glasdach. Und beschloss, donnerstags keine Fragen mehr zu stellen.

eigentlich wollte ich

eigentlich wollte ich
es absichtslos übersehen
dich lächelnd missverstehen
vortäuschen ich könnte
dem ganz einfach entgehen
nur warum sollte ich
genau deshalb lieb ich dich

Alltag
Maennerversteherin
Mama
Reiselust
Sentimental
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development