22
Mrz
2006

Knackt beim Öffnen

Mein Unterkiefer macht sich selbstständig. Begonnen hat es harmlos, mit einem leichten Knacksen beim Gähnen. Dann produzierte ich eigenartige Geräusche beim Kauen, und schließlich wachte ich mitten in der Nacht auf und hatte das Gefühl, dass mein Gesicht anders zusammengesetzt war als bisher. Das war der Moment, wo ich beschloss, Hilfe zu holen. Ich ging zu einer Osteopathin, die mich aus allen Himmelsrichtungen begutachtete, mir ein deutlicheres Abrollen des rechten Fußes nahe legte, und eine Gebiss-Turnübung empfahl. Ansonsten könne man nicht viel machen. Die Zahnärztin stieß nach: „Wenn Sie offenbar schon gelernt haben, mit diesen Zähnen zu beißen, würde ich meinen, dass die Nachteile einer Zahnregulierung die Vorteile überwiegen.“
Nun denn, man gewöhnt sich an vieles.
Wohl auch daran, die Nebengeräusche beim Küssen mit Norah Jones zu übertönen.

Verrücktes Herz

Das Schicksal will es, dass ich mit P.s persönlicher Assistentin eng befreundet war und bin. Es will weiters, dass sie gerne kocht und mich regelmäßig ins Allerheiligste einlädt, wenn er auf Dienstreise ist. So auch gestern. Umgeben von P.s ausgelatschten Reserveschuhen, den Fotos von seinem Sohn und dem kleinen Glasherz, das ich ihm zum Geburtstag geschenkt habe, nahm ich Pasta mit Olivensauce zu mir. Und widerstand der Versuchung, Kaugummi an der Unterseite des Schreibtisches zu platzieren. Stattdessen verrückte ich, als die Assistentin nicht hinschaute, das Herz so, dass er es bemerken muss, wenn er am Freitag aus Berlin zurückkommt.

Wie du mir, so ich dir.

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