27
Jul
2006

Gestörte Beziehung

Der Mann, der für mich Spinnen tötet, hat mir sein Navigationssystem geborgt, damit ich auf dem Weg zu diversen Sommerevents (Töchterchen ist auf Urlaub!) nicht verloren gehe. Nun hat dieses Ding, ich schwöre, in den letzten 24 Stunden gezählte drei Mal versucht, mich in verschiedene Nebenarme der Donau zu navigieren. (Davon, dass ich beim Gasometer lande, wenn ich Prater eingebe, ganz zu schweigen.)
Liegt es an mir? Oder an der Hitze?
Oder daran, dass ich kein Finnisch verstehe und nicht weiß, wie man die Sprache zurückstellt??

25
Jul
2006

Wiedersehen mit P.

Es war harmlos, dieses Essen. Die Gespräche beim Kroaten ums Eck drehten sich fast ausschließlich um verstorbene und pensionierte Ministerialräte, die BAWAG-Affäre und die Salzburger Festspiele. Kein Wunder beim beruflichen Hintergrund und Dienstalter der Anwesenden.

P. war auch da. Nach zwei Stunden erklärte er seinen Aufbruch damit, dass er abends südlich von Wien eingeladen sei und sich zwecks Alkoholkonsum ohne Auto dorthin durchzuschlagen plane. Zu einer Dame, fügte er mit Seitenblick auf mich hinzu.

Fahr doch mit dem Auto und schlafe bei ihr, schlage ich dem krawattetragenden pragmatisierten Behördenleiter das Naheliegende vor.
Und wenn du sie beeindrucken willst, geh nachts mit ihr nacktschwimmen im Schotterteich zu Guntramsdorf, ich kann's empfehlen.

Die pensionierte Ministerialrätin, die mich damals frisch von der Uni eingestellt hatte, blickte stumm um den ganzen Tisch herum.
Man sollte mir bei 38 Grad im Schatten keinen kroatischen Prosecco einflößen.

24
Jul
2006

Was wünschst du dir?

... fragte mich meine Freundin C. vorhin über einer Portion gegrilltem Fisch.
Und weil es meine Freundin C. war, ging es nicht um die Nachspeise, sondern ums Leben.

Hoppala, das war ja gar nicht so leicht zu beantworten wie ich dachte. Ich setzte etwa sieben Mal zur Antwort an und heraus kam immer nur, "Ich wünsche mir NICHT..."
Also erbat ich Bedenkzeit. Was mich im Glossar von Stuart Wilde vermutlich zur wunderfreien Zone macht.

Nur zwei Stunden später gebe ich bekannt: Ich wünsche mir etwas!
Dass der Koch, der meinen Fisch zubereitet hat, ebensolche Bauchschmerzen hat.

23
Jul
2006

Wackelsteinfestival

Da flüchtet man vor Hitze und Arbeit ins Waldviertel. Nimmt für zwei Stunden tolle Flamenco-Musik eine Nacht im Zelt in Kauf. Und dann erspäht man um Mitternacht auf einer bemoosten Waldlichtung, unter einer Handvoll lokaler Alt- und Möchtegernhippies, unerwarteterweise einen alten Bekannten.

Er ist Clown von Beruf, und mit der Penetranz einer Dauerwerbesendung gesegnet. Bekanntschaft mit ihm (ebenso wie mit der Berufsgruppe "Flirtengel") machte ich auf der einzigen Singleparty meines Lebens. Wo ich nach zwei Tänzen, bei denen er vorwiegend mit den Armen paddelte und versuchte, mich mit seinem Spanisch zu beeindrucken, die Flucht ergriff. Diesmal konnte ich mich nach Konzertende im Schutz der Dunkelheit und der mächtigen Wackelsteine beinahe ungesehen zur Campingwiese durchschlagen.

Am nächsten Morgen, beim gut besuchten Frühstück im örtlichen Wirtshaus, läutete das Handy meiner Freundin. Sie nahm ab und brüllte ins empfangsschwache Gerät: "Ich bin gerade in einem Kaff im Waldviertel, am Ende der Welt!"
- Diesmal kannte ich den Fluchtweg zum Glück schon.

20
Jul
2006

Hinter den Kulissen

Um an Drehbücher für Sex and the City zu kommen, sperrte HBO eine Gruppe Drehbuchschreiber/innen in einen Raum und ließ sie gegen Bezahlung über ihre Beziehungen diskutieren.

Der einzige heterosexuelle Mann der Gruppe, Greg Behrendt, hat dieses Trauma verarbeitet, indem er ein Buch herausbrachte. Er nannte es - nachdem er festgestellt hatte, dass "Holt mich hier raus" besetzt war - "Er steht einfach nicht auf dich. Warum Frauen nie verstehen wollen, was Männer wirklich meinen".

Die einzelnen Kapitel heißen "Er steht einfach nicht auf dich, wenn er nicht anruft", "Er steht einfach nicht auf dich, wenn er verheiratet ist (oder eine andere verrückte Variante von nicht zu haben)", "Er steht einfach nicht auf dich, wenn er mit jemand anderem Sex hat", usw, usw.

Mangels besserer Beschäftigung habe ich dieses Buch letzte Nacht durchgelesen. Und stelle fest:
  1. Da ist was dran an der "hyper-excuse mode", in die wir Frauen gerne verfallen, um auf die verrücktesten Erklärungen für SEIN Verhalten zu kommen, wo die Wahrheit doch so simpel ist.
  2. Ich weiß schon, wem ich dieses Buch schenke.
  3. Noch jemanden.
  4. Ich bin heute sehr müde.

Ausverkauf

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So
ein
Stress
bei
dieser
Hitze.

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