2
Aug
2006

Wenn Männer eine Reise tun

Sechs Sieben Männer (darunter der, dessen Zelt ich vorgewärmt habe) durchqueren derzeit auf der Jagd nach Männlichkeitspunkten vier Tage lang mit ihren Jeeps Transylvanien. Und zwar abseits des wegsamen Geländes, dort, wo Google Earth sich in finsteres Schweigen hüllt. Von der letzten Station in der Zivilisation erreichte mich folgende E-Mail:

wichtige dinge die wir mit haben:
  • toaster
  • elktr.minikuehlschrank
  • elktr. blasebalg
  • navigationsgeraete
  • ipod
  • ventilator
  • dvd player
  • mini tv
  • campingsessel mit dosenhalter
dinge die vergessen wurden:
  • navi aufladen
  • ipod aufladen
  • elektrik und batterie kontrollieren - zigarettenanzuender geht nicht -
folglich gehen also
  • toaster
  • elktr.minikuehlschrank
  • elktr. blasebalg
  • navigationsgeraete
  • ipod
  • ventilator
  • dvd player
  • mini tv
nicht.

Klingt nach stillen Tagen im Campingsessel mit Dosenhalter...

1
Aug
2006

Sechsunddreißig

... Um soviele Prozent erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das erste Kind ein Mädchen ist, wenn die Eltern schön sind. Das wollen Experten der London School of Economics festgestellt haben. Der Grund ist, dass Mädchen mit der geerbten Schönheit mehr anfangen als Burschen: Sie setzen sie nämlich ein, um die größtmögliche Auswahl aus dem Genpool zu haben. Also um den bestmöglichen Mann zu kriegen.
Buben hingegen sind nicht angewiesen auf solch profane Vermächtnisse. Bei ihnen zählen eben die inneren Werte. (Allerdings bloß deshalb, weil wir Mädels aus Liebe sogar Hässlichkeit ertragen.)

Ich darf daraus schließen:
Ein Mann hat
- entweder eine große Schwester
- oder hässliche Eltern
- oder statistischen Erklärungsbedarf.

Kategorie sinnloses Wissen für den nächsten Smalltalk.

[PS: Ja, ich weiß, Einfach-Mann war schneller!]

31
Jul
2006

Hochzeitstag

Vor exakt neun Jahren, um 15 Uhr, habe ich im neugotischen Rathaus Korneuburg den Vater meiner Tochter geheiratet. Es war ein heißer Tag, der mit einem riesigen Gewitter endete, ähnlich wie später unsere Ehe. Die nachhaltigste Wirkung dieses Tages ist wohl mein geänderter Nachname. Komisch, dass ich den nun schon mehr als doppelt so lange trage wie ich verheiratet war. Eigentlich fühle ich mich nicht wohl damit. Ich habe ihn auch nur behalten, weil meine Kleine so heißt. Seit Monaten beschäftigt mich die Frage, ob ich meinen Mädchennamen wieder annehmen soll. Pass, Führerschein, Sozialversicherung etc zu ändern ist wahrscheinlich noch harmloser als die Umstellung sämtlicher Mailadressen.
Nicht zu vergessen die Reaktionen aus der Umgebung, die glauben muss, ich habe soeben geheiratet oder sei, in eventu, frisch geschieden.

Vor einigen Jahren bin ich einer diesbezüglich bemitleidenswerten Gestalt begegnet. Sie nahm zehn Jahre nach ihrer Scheidung anlässlich der Großjährigkeit ihrer Kinder ihren Mädchennamen wieder an. Mehrere Wochen begann sie jedes Gespräch mit denselben Worten, das klang dann etwa so: "Gratulieren Sie mir nicht, ich habe nicht geheiratet. Bemitleiden Sie mich nicht, ich habe mich nicht scheiden lassen. Oder doch, aber das ist schon lange her. ... Geradeaus und bei der zweiten Ampel nach rechts."

Ich übe schon mal.

29
Jul
2006

Hermenegild der Neunzehnte

Weil ein guter Freund bei den Wachau-Festspielen auf der Bühne steht, machte ich mit dem Mann, der sein Kontaktlinsenschälchen in meinem Bad einstellt, einen Ausflug nach Weißenkirchen. Nach der Vorstellung begleiteten wir die Schauspieler zum Heurigen. Wirt und Wirtin präsentierten stolz ihren blondgelockten einjährigen Sohn. Die frappante statistische Wahrscheinlichkeit, dass er auf Lukas oder Florian hört, wischten sie mit einer Handbewegung beiseite. Nein: Sein Name ist Hermenegild. Der Neunzehnte.
"Wie wird denn das abgekürzt?" war unsere naheliegende Frage.

Bubi, lachte die Mutter.
Was mich eine winzige Spur zuversichtlicher machte,
in bezug auf die zukünftige soziale Integration des Kleinen.

28
Jul
2006

Geister, die er rief

P.s persönliche Assistentin ist seit Jahren ausgesprochen loyal zu ihm. Sie kocht Tee, managt Termine, wimmelt Anrufer ab, organisiert Dienstreisen bis hin zum Allergikerpolster und legt ihre Arzttermine immer parallel zu seinen Business-Lunchs. Sie war die erste, die damals von unserer Liaison erfuhr.

Wenn man ihr Büro betritt, läuft man als erstes gegen einen brusthohen Paravent vor dem Schreibtisch, den sie als Galerie für Fotos von Babys der Mitarbeiter benützt. Kürzlich bat sie mich um aktuelle Fotos meiner Tochter. Ich schickte ihr ein paar. Sie wählte das einzige Portrait, auf dem ich auch zu sehen bin. Das prangt nun in farbigem A4-Format unübersehbar in der Mitte des Paravents.
P. konnte zwar aus meinem Leben verschwinden, aber er kriegt mich nicht restlos aus seinem.
Gefällt mir.

Good Girl

You Are a Good Girl

You are 70% Good and 30% Bad
Generally speaking, you're a very good girl.
(But you don't have us totally fooled!)

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