31
Okt
2006

Quotenbringer

Udo Huber ist meiner Generation ein Begriff. Von 1983 bis 1993 moderierte er die Fernseh-Hitparade "Die Großen Zehn" vor einem Millionenpublikum. Höchstens "Dynasty" und die Nachrichten hatten ab und zu mehr Zuseher.

MTV und die digitalen Medien kosteten ihn den Job und er verschwand in der Versenkung eines bürgerlichen Lebens.

Gestern jedoch durfte er auf ATV sein Comeback feiern. Als Opfer von Ernährungsdomina Sasha (O-Ton ATV) in "Du bist, was du isst". Die Fans von damals bekamen einen Backstage-Pass für sein Leben: man blickte in seine Küchenkästen, sah seine Blutwerte und ließ sich seine Frühstücksgewohnheiten auf der Zunge zergehen.

Man erfuhr exklusiv:
Udo Huber hat zu trockenen Stuhl.
- Wollten wir das wirklich wissen?

30
Okt
2006

29
Okt
2006

...

Einkehr wärst du gewesen
Auf meinem Weg
Ruhe nach der Reise
Stille vor dem Sturm

Hand hätte Hand gegriffen
Und erkannt
Und losgelassen
Vergessen

Wäre da nicht
Unser Kind

27
Okt
2006

Nationalfeiertag, nostalgisch

Rax-2
Meine Großeltern verbrachten viele Jahre lang jedes Wochenende auf der Rax. In der Bergstation der Seilbahn hatten sie dank einer Sonderregelung das Zimmer Nummer 2 dauergemietet. In diesem Doppelzimmer gab es drei Betten (eines davon zum Klappen), ein Waschbecken, einen Spiegel, einen Tisch, zwei Sessel und einen Kasten. Als Kind war ich dann und wann mit auf dem Berg. Und der einzige Mensch, der das Klappbett benutzen durfte.

Rax-1 Nach langer Zeit war ich im Herbst 2005 wieder oben, mit meiner Tochter, die ihren Urgroßvater nicht mehr kennengelernt hat. Dieses Jahr haben wir den Ausflug zum Nationalfeiertag wiederholt. Beim langen Spaziergang über das Plateau kamen immer wieder Erinnerungen hoch. Meist an Kleinigkeiten: Die Suchard Bensdorp-Schokoladeriegel (blau und grün), die mein Bruder und ich auf halbem Weg zum Ottohaus immer verdrückten. Ein Lauf bergab durch die Latschen oberhalb der Baumgrenze, an der Hand meines Vaters, der mir erklärte, was Siebenmeilenstiefel sind. Das Frühstück unter dem Hirschgeweih in der Gaststube. Eine wilde Fahrt im Jeep des Hüttenwirten, als wir in ein Gewitter kamen.

Beim Warten auf die Seilbahn hinunter schlichen wir uns am Wirt vorbei in die Pension. Den Weg kannte ich ja noch. Ich fand auf Anhieb Zimmer 2. Leider war es versperrt. Aber der kleine Gang sieht noch genauso aus wie damals. Nicht abgenutzer, sondern so, als wäre die Zeit einfach stehen geblieben. Und meine Großmutter würde jeden Moment den groben Vorhang zur Seite ziehen und mein Bett für die Nacht am Berg bereit machen.

25
Okt
2006

Hellseher

Zwei Burgenländer* sägen auf einem Baum an der Landstraße die Äste ab, auf denen sie sitzen. Ein Wiener fährt vorbei, springt aus dem Auto und schreit: "Ihr werdet hinunter fallen und euch verletzen!"
Am nächsten Tag steht in der Lokalzeitung, dass genau das passiert ist. Der Wiener will nett sein und die beiden im Krankenhaus besuchen. Als er ihr Zimmer betritt, hechten die Burgenländer unter ihre Betten: "Bloß weg! Der Hellseher ist wieder da!"

Wieviel Hellseherei hat es wohl gebraucht, um zu ahnen, dass es am Tag vor langem Wochenende UND Herbstferien nicht ratsam ist, mit dem Auto durch die Großstadt zu fahren?



PS: Die U-Bahn war leer, warm und pünktlich.

*für Deutsche: Ostfriesen
für Franzosen, Luxembuger und Niederländer: Belgier
für Norweger: Schweden
für Schweden: Norweger

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