13
Dez
2006

Tupperwehr ist sinnlos

Das Neueste an der Strukturvertriebs-Front sind Kerzerlparties. Man kann sich das etwa so vorstellen wie eine Tupperware-Party, bloß mit weniger gutem Geruch. Sobald nämlich die auf dem Couchtisch der Gastgeberin verteilten Teelichte, Votivkerzen und Stumpen angezündet sind, mischen sich die Duftnoten "Sunset", "Weihnachtskeks" und "Zimtstange-Basilikum-Karotte" auf äußerst unvorteilhafte Weise.*

Letzte Woche durfte ich einer solchen Veranstaltung beiwohnen. Mit dabei war auch meine liebe Freundin D., die an einer medikamentös behandelten Depression leidet.
Es passierte kurz nach Beginn der Kerzenpräsentation. Als die Verkäuferin begeistert erklärte, dass diese Spezialkerze beim Abbrennen ein einzigartiges Naturschauspiel bietet, indem sie völlig flüssig wird, schlug D. die Hände vors Gesicht und zitterte am ganzen Körper. "Ist alles ok?", fragte ich hilflos und konnte nichts anderes tun, als ihr den Arm um die Schulter zu legen.

Erst beim Heimfahren klärte sie mich auf: Sie hatte einfach einen unstillbaren Lachkrampf gehabt. "Wie schafft es diese Verkäuferin, ernst zu bleiben?", japste sie, und sparte sich eine Dosis Antidepressiva.

*Mein Lieblingsduft "Tiefgarage" ist leider nicht im Programm.

11
Dez
2006

Berlin ist sexy

Seit ich vor vier Jahren zum ersten Mal in Berlin war, mag ich es. Obwohl ich das Hotelzimmer mit einer gerade auslaufenden Affäre teilte, genoss ich die drei sonnig-kalten Dezembertage inklusive Max-Raabe-Revue, Carillon und Hackeschen Höfen. Eineinhalb Jahre später, im Juli 2004, zog ich bei ähnlich tiefen Temperaturen und Regen mit einer Freundin ein Mega-Sightseeing-Programm durch. Vom Jüdischen Museum bis zum Fernsehturm ließen wir nichts aus - außer dem MoMA, vor dem die Schlange einfach zu lang war. Der Potsdamer Platz war gerade halb fertig und auch sonst erkannte ich manches nicht wieder.

Der dritte Besuch folgte (zu fünft) im vergangenen März, und wieder hatten sich ganze Viertel verändert und die Baugruben waren gewandert. Diesmal schaffte ich es sogar auf die Reichstagskuppel und in die Berliner Unterwelten. Der letzte Abend wurde in der Newton Bar begangen. Nachher, auf der Straße, kamen wir plötzlich drauf, was der Unterschied zu Wien war:

"Hat jemand von euch schon ein KIND gesehen, seit wir hier sind?"

(Natürlich schleppte just in diesem Moment ein Vater seinen schläfrigen Dreijährigen in Richtung U-Bahn. "Da! Das Quotenkind!", kommentierte einer aus der Gruppe.)

Es blieb uns nur mehr ein halber Tag für empirische Beobachtungen, doch es bestätigte sich: Keine Kinder!
Es stimmt - Berlin ist sexy.
Aber Berlin hat offenbar keinen Sex...

Entrümpeln

Unzählige Bücher wurden geschrieben zum Thema Entrümpeln.
Bücher, die dann halb gelesen in den Regalen, zu deren Leerung sie hätten beitragen sollen, vor sich hin dümpeln.

Dabei ist es (zumindest was den Kleiderschrank betrifft) so einfach. In einer Gilmore-Girls-Folge habe ich gestern den Satz aufgeschnappt:
"Du holst jetzt alles raus, was dir peinlich wäre, wenn du es bei einem Autounfall an hättest..."

Bei Workingmama steht heute intensives vorweihnachtliches Feng Shui auf dem Programm.

10
Dez
2006

Kulturwochenende

Donnerstag abend ging es los mit dem Improvisationstheater der English Lovers, immer ein Muss in der Vorweihnachtszeit. "A Christmas Carol" gespielt in dem Genre, das das Publikum verlangt, an diesem Abend Film Noir. Danach ein Gläschen Wein in der Bar nebenan, was ein Fehler war, weil meine Begleitung nichts von meiner Karaoke-Vergangenheit wußte. Als die Kellnerin mir statt der Weinkarte die Songliste hinlegte, geriet ich in Erklärungsnotstand...

Freitag und Samstag intensives Theatertraining für unsere Flamencomedy im Mai. Der Pantomimelehrer brachte uns die Grundbegriffe des Schauspiels nahe. Mit dabei die schönste Rauchfangkehrerin Wiens mit ihrer zwei Monate alten Tochter Flora - die selbst Samy Molcho die Show gestohlen hätte, ganz ohne Worte.

Freitag abend Gospelkonzert in einer kleinen Kirche in Mariahilf. Meine Lieblingsgesangslehrerin überließ die Soli zwei Schülerinnen. Die eine, hochschwanger, widmete "Noel" ihrem Verlobten, brach in Tränen aus, stotterte "... die Hormone ..." und sang dann trotzdem wie ein Engel, wenn ihr auch einmal der Text ausging. Ich saß schräg hinter meiner Kleinen und konnte ihre Hände (für mich immer noch Händchen) begeistert klatschen sehen. Danach spazierten wir über den Weihnachtsmarkt am Spittelberg, trotz der betrunkenen Männer mit blinkenden Zipfelmützen plötzlich in Adventstimmung. Zur Abrundung daheim Heiße Liebe und Genial daneben.

Samstag der zweite Weihnachtsmarkt, bei 17 Grad. Weiterhin Punschverweigerung.

Sonntag Anlass zum Feiern: Der Sohn von Freundin M. hat sich zum ersten Mal rasiert! Details ("er sieht aus wie ein Baby") werden beim Cappuccino ausgetauscht. Abends Sauna mit dem Mann, neben dem ich so gerne einschlafen würde, dann Raclette auf dem heißen Stein, einem Hochzeitsgeschenk, nach dem der Ex nie wieder fragte. Und jetzt ... noch ein paar Seiten in einem guten Buch ... *gähn*

7
Dez
2006

6
Dez
2006

Gewonnen!


Üblicherweise machen Gewinne jeder Art einen großen Bogen um mich. Aber heute habe ich doch einmal etwas abgeräumt: Eine Nespresso Le Cube Kaffeemaschine in Rot!

Falls der Mann, der mir am Telefon Märchen vorliest, wenn ich nachts nicht schlafen kann, die Frequenz seiner Besuche nun erhöht, darf ich das wohl nicht meinem Liebreiz zuschreiben...

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