Der kleine Unterschied
Gestern abend war Krisensitzung im Bankenskandal, der Österreich derzeit erschüttert: Bundeskanzler, Finanzminister, Gewerkschafts-Granden, BAWAG-Generaldirektor und die Chefs der übrigen Großbanken trafen sich gegen 21 Uhr im Bundeskanzleramt.
Der Direktor der Erste Bank erschien eine halbe Stunde verspätet in Jeans:
"Ich mußte noch meine Kinder ins Bett bringen!"
1,3 Millionen Kinder sind in Österreich täglich ins Bett zu bringen (oder zumindest zu schicken). In den meisten Fällen, vermute ich, ist das die Aufgabe der Mütter. Wäre eine Frau mit der selben Entschuldigung auf der Titelseite der Die Presse gelandet? Eventuell - aber mit einem völlig anderen (nämlich negativen) Beigeschmack.
Ich behaupte: Solange ein und dieselbe Tätigkeit einem Mann gesellschaftliche Pluspunkte, einer Frau aber Minuspunkte bringt, sind Papamonat und Frauenquoten nur Produkte der Gleichberechtigungs-Kosmetik.
Der Direktor der Erste Bank erschien eine halbe Stunde verspätet in Jeans:
"Ich mußte noch meine Kinder ins Bett bringen!"
1,3 Millionen Kinder sind in Österreich täglich ins Bett zu bringen (oder zumindest zu schicken). In den meisten Fällen, vermute ich, ist das die Aufgabe der Mütter. Wäre eine Frau mit der selben Entschuldigung auf der Titelseite der Die Presse gelandet? Eventuell - aber mit einem völlig anderen (nämlich negativen) Beigeschmack.
Ich behaupte: Solange ein und dieselbe Tätigkeit einem Mann gesellschaftliche Pluspunkte, einer Frau aber Minuspunkte bringt, sind Papamonat und Frauenquoten nur Produkte der Gleichberechtigungs-Kosmetik.
workingmama - 2. Mai, 13:40
Nachtmenschin - 2. Mai, 13:59
Hm, diese Aktion, die wohl eher der Krone zuzutrauen wäre, bringt für mein Gefühl einen Minuspunkt für die Presse. Schade.
antworten
PeZwo - 2. Mai, 14:01
irgendwie klingt dein Beitrag etwas negativ.
Da hat jemand seine Vaterpflichten über Probleme von - das ist jetzt nicht zynisch gemeint - sogar staatlichen Dimensionen gestellt. Warum freust du dich nicht über solch eine "Gratiswerbung" von tatsächlich in der Praxis gelebten väterlichen Pflichten?
Da hat jemand seine Vaterpflichten über Probleme von - das ist jetzt nicht zynisch gemeint - sogar staatlichen Dimensionen gestellt. Warum freust du dich nicht über solch eine "Gratiswerbung" von tatsächlich in der Praxis gelebten väterlichen Pflichten?
workingmama - 2. Mai, 14:15
Da habe ich mich mißverständlich ausgedrückt: Ich finde das ausgesprochen bemerkenswert!
Bloß: Eine Frau sollte sich das erlauben...
Bloß: Eine Frau sollte sich das erlauben...
PeZwo - 2. Mai, 14:29
ich weiß ganz genau, dass ich mich mit folgender Aussage jetzt auf ein sehr gefährliches Pflaster begebe und mir harsche Kritik droht,
aber bei allen anerkannten Problemen von Frauen und Müttern werde ich das Gefühl nicht los, dass die Opferrolle manchmal ziemlich in den Vordergrund gestellt wird. Bei der obrigen Aktion gäbe es so viel Positives zum Sehen. Warum wird aber das theoretisch Negative betont?
(bin kein Frauenhasser, aber ich leiste mir eine Meinung gegen den Gesellschaftsstrom)
aber bei allen anerkannten Problemen von Frauen und Müttern werde ich das Gefühl nicht los, dass die Opferrolle manchmal ziemlich in den Vordergrund gestellt wird. Bei der obrigen Aktion gäbe es so viel Positives zum Sehen. Warum wird aber das theoretisch Negative betont?
(bin kein Frauenhasser, aber ich leiste mir eine Meinung gegen den Gesellschaftsstrom)
workingmama - 2. Mai, 14:39
Schade, dass Du mich immer noch missverstehst!
Es wäre schön, wenn es - für Frauen UND Männer - selbstverständlich wäre, das Abendritual der Kids vor berufliche Termine, ob staatstragenden Ausmaßes oder nicht, stellen zu können und das vor einer Horde Journalisten laut aussprechen zu dürfen.
Es wäre schön, wenn es - für Frauen UND Männer - selbstverständlich wäre, das Abendritual der Kids vor berufliche Termine, ob staatstragenden Ausmaßes oder nicht, stellen zu können und das vor einer Horde Journalisten laut aussprechen zu dürfen.
PeZwo - 2. Mai, 14:48
ich hatte schon verstanden, was du gemeint hast.
Mir ist nur aufgefallen, dass du den bei weitem überwiegenden positiven Effekt so einer Aktion nicht mal erwähnt hast. Beruf und Kinder zu vereinbaren ist schwer, egal für wen. Und eine bessere Werbung für "Kinder zuerst" als wie eben passiert, kann ich mir schwer vorstellen - auch für Frauen.
Mir ist nur aufgefallen, dass du den bei weitem überwiegenden positiven Effekt so einer Aktion nicht mal erwähnt hast. Beruf und Kinder zu vereinbaren ist schwer, egal für wen. Und eine bessere Werbung für "Kinder zuerst" als wie eben passiert, kann ich mir schwer vorstellen - auch für Frauen.
workingmama - 2. Mai, 18:37
Ich kritisiere ja genau das: Wir Frauen brauchen also Männer, um Werbung für "Kinder zuerst" zu machen?!? Für uns standen sie immer schon an erster Stelle - und im Berufsleben müssen wir das viel zu oft verheimlichen. Wenn aber ein Mann sagt, "Ich muss heim, mein Kind ist krank", dann ist er ein Held.
Soll ich mich auch noch dafür bedanken (außer bei Andreas Treichl)?
Soll ich mich auch noch dafür bedanken (außer bei Andreas Treichl)?
PeZwo - 6. Mai, 08:56
Nein. Das sehe ich nicht so.
Aber wollte ich begründen, stoße ich hier in der "Öffentlichkeit" an die Grenzen meiner Privatsphäre. Daher lasse ich dies so stehen...
Aber wollte ich begründen, stoße ich hier in der "Öffentlichkeit" an die Grenzen meiner Privatsphäre. Daher lasse ich dies so stehen...
workingmama - 6. Mai, 11:02
Ich kann mich hier auch nicht so richtig ausdrücken, glaub ich. So ein Thema sollte man mündlich diskutieren. Dann kämen wir womöglich drauf, dass wir doch nicht so weit auseinander liegen.
PeZwo - 6. Mai, 11:04
schwer zu sagen, ist aber nicht unmöglich...
Rockhound - 2. Mai, 14:03
Die Frauen sind nach wie vor auf der ganzen Welt total benachteiligt. Es ist vorallem die Männerwelt, die eine Gleichberechtigung steuern sollte. Diese sind aber natürlich nicht interessiert daran.
Wahrscheinlich denken sie nicht einmal darüber nach, die lieben Männer, denn denken ist ja nicht ihre Stärke, vorallem wenn sie über Frauen nachdenken sollten.
Wahrscheinlich denken sie nicht einmal darüber nach, die lieben Männer, denn denken ist ja nicht ihre Stärke, vorallem wenn sie über Frauen nachdenken sollten.
Saviour - 10. Mai, 21:18
Aber wie auch! Total benachteiligt!
Und wir sind interessiert daran!
Wir tun nichts anderes, als darüber nachzudenken!
Aber Du hast recht, es ist schwer.
Und wir sind interessiert daran!
Wir tun nichts anderes, als darüber nachzudenken!
Aber Du hast recht, es ist schwer.
manschindler - 3. Mai, 09:08
widersprüchliches:::
nein, ich unterstelle nichts....
aber:
bei dieser vorhersehbaren (mittlerweile, erfreulicherweise wenigstens das) positiven reaktion kommt schelmen wie mir schon die idee, dass die aktion der PR abteilung von andreas treichl eingefallen ist...
vor dem kanzler.....ohhhh
zu spät kommen....wuihhh
mit jeans...ganz locker
da kann man (vor allem frau) sich ja nur denken: der ist nicht nur ein toller mann, sondern auch noch treusorgend/kinderliebend.....
nicht mich missverstehen. ich will damit sagen, solange einem solche ideen kommen können, ist es halt noch lange nicht normal, auch als mann sein kind ins bett zu bringen (in topfunktionen auch nicht am feiertag)
zur meinem hintergrund:
ich bin kein - typischer ;-) - macho
ich habe vor mittlerweile 10 jahren zu den weniger als 1% männern - die zahl ist seither leider nicht analog der zahl der arbeitslosen gestiegen - gehört, die karenz zur kinderbetreuung genommen haben (hat sich für mich und meine beziehung zu meinem sohn mehr als ausgezahlt :-))
und ich habs damals -in einer führungsfunktion - karrieremässig gespürt. ziemlich.
nicht dass man mir vorgeworfen hätte ein softie zu sein, oder so. aber hinter all der ablehnung die dann gekommen ist, spürte ich den satz "der nimmt den job nicht ernst, wenn ihm sein kind wichtiger ist"
ich fürchte es hat sich seither nicht viel - zumindest nicht zum positiven - geändert gesellschaftlich
aber:
bei dieser vorhersehbaren (mittlerweile, erfreulicherweise wenigstens das) positiven reaktion kommt schelmen wie mir schon die idee, dass die aktion der PR abteilung von andreas treichl eingefallen ist...
vor dem kanzler.....ohhhh
zu spät kommen....wuihhh
mit jeans...ganz locker
da kann man (vor allem frau) sich ja nur denken: der ist nicht nur ein toller mann, sondern auch noch treusorgend/kinderliebend.....
nicht mich missverstehen. ich will damit sagen, solange einem solche ideen kommen können, ist es halt noch lange nicht normal, auch als mann sein kind ins bett zu bringen (in topfunktionen auch nicht am feiertag)
zur meinem hintergrund:
ich bin kein - typischer ;-) - macho
ich habe vor mittlerweile 10 jahren zu den weniger als 1% männern - die zahl ist seither leider nicht analog der zahl der arbeitslosen gestiegen - gehört, die karenz zur kinderbetreuung genommen haben (hat sich für mich und meine beziehung zu meinem sohn mehr als ausgezahlt :-))
und ich habs damals -in einer führungsfunktion - karrieremässig gespürt. ziemlich.
nicht dass man mir vorgeworfen hätte ein softie zu sein, oder so. aber hinter all der ablehnung die dann gekommen ist, spürte ich den satz "der nimmt den job nicht ernst, wenn ihm sein kind wichtiger ist"
ich fürchte es hat sich seither nicht viel - zumindest nicht zum positiven - geändert gesellschaftlich