Alltag

12
Apr
2006

Sie sind wieder da

Gestern abend packte mich die Lust, Apfelkompott zu machen. Im verschlossenen Kochtopf ließ ich es über Nacht in der Küche auskühlen. Um morgens genussvoll direkt aus dem Topf zu löffeln. Mmhm... Genau richtig abgeschmeckt mit Zucker und Zimt. Die großen Apfelstücke sind bald weg und man sieht bis zum Boden, wo sich der Zimt abgesetzt hat.
Eigenartig, seit wann ist Zimt so grobkörnig?

Die Ameisen sind offenbar aus der Kältestarre erwacht.
Mahlzeit.

11
Apr
2006

15 thoughts to get you through almost any crisis

  • Indecision is the key to flexibility.
  • You cannot tell which way the train went by looking at the track.
  • There is absolutely no substitute for a genuine lack of preparation.
  • Sometimes too much drink is not enough.
  • The facts, although interesting, are irrelevant.
  • The careful application of terror is also a form of communication.
  • Someone who thinks logically is a nice contrast to the real world.
  • Anything worth fighting for is worth fighting dirty for.
  • Everything should be made as simple als possible, but no simpler.
  • Friends may come and go, but enemies accumulate.
  • If you can smile when things go wrong, you have someone in mind to blame.
  • By the time you can make ends meet, they move the ends.
  • Not one shread of evidence supports the notion that life is serious.
  • There is always one more imbecile than you counted on.
  • This is as bad as it can get, but don’t bet on it.

31
Mrz
2006

Stendelwurz und Phlox

And the winner is... die Breitblättrige Stendelwurz! Das ist die Orchidee des Jahres 2006. Jawohl, so etwas gibt es. Ebenso wie den Pilz des Jahres 2006 (Ästiger Stachelbart) und die Staude des Jahres 2006 (Phlox). Bei der Giftpflanze kann, wer schnell ist, noch mitstimmen.

Seit gestern prangt sie in meinem Wohnzimmer: Die erste Orchidee meines Lebens. Da sie das Geschenk eines Mannes ist, hat sie eine stattliche Größe. (Sie überragt gar meine Ikea-Palme "Lars"). Um unser zukünftiges Zusammenleben (Orchidee, nicht Mann) harmonisch zu gestalten, suche ich im Internet nach Pflegetipps. Studiere gewissenhaftest das Orchideenfach. Beteilige mich am Orch-Ideenforum. Auch erhoffe ich mir Erleuchtendes von den Dokumentarfilmen "Wilde Orchidee" 1, 2 und 3.

Und wie das so ist: unbedankt. Ich hab's im Augenwinkel gesehen - Sie hat die Unterlippe vorgeschoben. Ich glaube, meine Orchidee schmollt.

30
Mrz
2006

Mission Statement

Den Medien entnehme ich, dass die österreichische Finanzmarktaufsicht derzeit ganz schön viel zu tun hat. Da ist zunächst diese Geschichte mit den Karibikgeschäften der BAWAG. Ich habe herzlich gelacht über die Morgenjournal-Meldung, wie kooperativ der Bankenaufseher von Anguilla doch sei. (Hallo! Ich war dort! Es gibt einen Landesteg, zwei Taxis und sieben Delphine. That's it.) Dann natürlich die strafrechtliche Verfolgung von Herrn Flöttl. Und der Insider-Verdacht gegen Generali-Aufsichtsrat Mitterbauer.

Das freut mich zu hören, weil ich mir im letzten Sommer schon Sorgen um die Beschäftigungslage in der FMA gemacht habe. Da hatte man Zeit, in vielen Sitzungen (ich glaube, man nennt das "bottom up") ein Mission Statement zu definieren. Dieses prangt jetzt auch unübersehbar im Eingangsbereich der unabhängigen Aufsichtsbehörde. Sinngemäß steht drinnen, dass alle Mitarbeiter wahnsinnig motiviert mit der modernsten Technik daran arbeiten, teamorientiert und ganzheitlich Probleme zu lösen.

Solche Mission Statements waren Ende des vergangenen Jahrhunderts in der PR Branche in Mode, nicht etwa wegen der Ergebnisse, sondern wegen des tollen Gemeinschaftsgefühls der Mitarbeiter beim Erarbeiten derselben. Bevor diese Art von Mitarbeiterbindung sanft entschlief, firmierte sie noch kurz als "After Work Clubbing".

Ich mache mir also keine Sorgen mehr. Höchstens um den Leiter der Bankenaufsicht: Dem habe ich vor einem halben Jahr ein ziemlich misslungenes Nudelgericht vorgesetzt. Dabei war ich wirklich wahnsinnig motiviert und ganzheitlich lösungsorientiert.

Zum Frühlingsbeginn

You Are Chocolate Chip Ice Cream

Popular. Friendly. Fun.

22
Mrz
2006

Knackt beim Öffnen

Mein Unterkiefer macht sich selbstständig. Begonnen hat es harmlos, mit einem leichten Knacksen beim Gähnen. Dann produzierte ich eigenartige Geräusche beim Kauen, und schließlich wachte ich mitten in der Nacht auf und hatte das Gefühl, dass mein Gesicht anders zusammengesetzt war als bisher. Das war der Moment, wo ich beschloss, Hilfe zu holen. Ich ging zu einer Osteopathin, die mich aus allen Himmelsrichtungen begutachtete, mir ein deutlicheres Abrollen des rechten Fußes nahe legte, und eine Gebiss-Turnübung empfahl. Ansonsten könne man nicht viel machen. Die Zahnärztin stieß nach: „Wenn Sie offenbar schon gelernt haben, mit diesen Zähnen zu beißen, würde ich meinen, dass die Nachteile einer Zahnregulierung die Vorteile überwiegen.“
Nun denn, man gewöhnt sich an vieles.
Wohl auch daran, die Nebengeräusche beim Küssen mit Norah Jones zu übertönen.

18
Mrz
2006

Gute Donnerstage:

Einmal Saviour getroffen, in dem Café, das ich damals beim Schuleschwänzen frequentiert habe. Es sieht exakt so aus wie in den 80ern, was irgendwie beruhigend ist. Danach verschlug es uns noch in ein Pub, wo wir in einer alten hölzernen Liftkabine auf Fahrradsätteln saßen, was man nicht sehr lange aushält, außer in Begleitung von Saviour.

Einmal Flamenco-Auftritt in Oberösterreich, anlässlich der Eröffnung einer Tapas-Bar. Bei solchen Gelegenheiten hat man als Tänzerin üblicherweise den blödesten Job des Abends. Die Leute quatschen und qualmen unbeirrt weiter, nur der zahlende Veranstalter zittert mit, ob nicht doch ein Fächer oder eine Kastagnette die gewollte Bahn verlässt und Haftpflicht auslöst. Diesmal aber wurden wir behandelt wie Königinnen, umsorgt und bedient. Und den blödesten Job des Abends hatten zweifellos die beiden Mädels, die nur mit Salvador Dalì Body Paintings bekleidet schinkenumwickelte Grissini servierten.

Einmal die plötzlich erträgliche Leichtigkeit des Seins mit dem Mann, der für eine Tafel Maronischokolade seinen Ruf aufs Spiel setzt. Ich habe bis heute keine Ahnung, warum dieser Abend für alle im Penthouse meines Chefs endete, wo ich mich gegen drei Uhr früh Schlagzeug spielend wieder fand. Als ich den Kopf zurückwarf - was man in solchen Situationen tun muss, um ihnen gerecht zu werden -, sah ich den Sternenhimmel durchs Glasdach. Und beschloss, donnerstags keine Fragen mehr zu stellen.

15
Mrz
2006

Gib Deinem Herzen einen Stoß...

...und engagiere Dich für eine gefährdete Spezies: das Wort.
Auf dieser Website kann man um wohlfeile fünf Euro ein Wort adoptieren. Allerdings hat man dann auch die Verantwortung für dieses Wort: Man muss es "beschützen, weiterentwickeln, pflegen und vor Missbrauch und Verdrängung schützen".
Ich habe das Wort "Sinn" adoptiert. Ab sofort verbiete ich seine Benützung im Zusammenhang mit "machen".
Zuwiderhandeln wird geahndet!

14
Mrz
2006

Gestört

"Daran kann ich aber nicht schuld sein", murmelte mein Vater betreten, als ich innerfamiliär verlautbarte, wegen einer Telefonstörung bis auf weiteres nur per Rauchzeichen erreichbar zu sein.
Nun, das wird sich weisen, wenn es die Techniker der Telekom am Freitag zu mir in die Einöde schaffen. Vielleicht muss die Deckenleuchte ja wieder runter...

Gestern waren jedenfalls plötzlich alle Leitungen tot. Vom Handy aus alamierte ich den Störungsdienst.

"Herzlich willkommen bei der kostenlosen Hotline von Telekom Austria. Um Ihre gewünschten Informationen zu bekommen, sagen Sie bitte eines der folgenden Stichwörter: Produkte, Tarife, Rechnung, Störung, Internet."

Störung.

"Sie haben das Stichwort Störung gewählt. Wenn Sie eine Störung eines Telefonanschlusses melden wollen, sagen Sie bitte Telefon. Haben Sie Fragen zu einer Persönlichkeitsstörung, sagen Sie bitte Persönlichkeit. Wenn Sie wissen wollen, was es zum Abendessen gibt, rufen Sie laut, Was gibt es zum Abendessen."

Telefon.

"Sie haben das Stichwort Telefon gewählt. Wenn Sie ein kabelloses Endgerät haben, sagen Sie Kabellos. Wenn Sie einen Anrufbeantworter haben, sagen Sie Piep. Wenn Sie einen unserer Call Center Mitarbeiter in Indien wecken wollen, sagen Sie bitte laut und deutlich...

JA! ICH WILL!

12
Mrz
2006

Erleuchtung

Gerade ist mein Vater hier hereingeschneit, um mir beim Anbringen einer Deckenleuchte zu helfen. Üblicherweise ziehe ich ja minderjährige ungelernte Pfuscher aus EU-Beitrittsländern dafür heran, weil die immer noch talentierter sind. Die Männer aus meiner Familie haben sich bereits mit kraterartigen Löchern hinter sämtlichen Bildern und rund um die Lichtschalter verewigt.

[15 Minuten Unterbrechung wegen Kurzschluss]

Nun hängt die Lampe... und mein Vater ist auch wieder weg. Ich glaube, ich habe ihn mit folgendem Dialog beunruhigt:
Er: Der Frühling scheint wirklich zu kommen, Mama werkt auch im Haus. Sie räumt gerade die Kästen im Badezimmer aus.
Ich: Vielleicht zieht sie aus?
Er: Ach ja, könnte sein. Ich habe nicht so genau zugehört...

Jedenfalls blieb er nicht einmal zum Kaffee.

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