Alltag

11
Mrz
2006

Give me five

Angeblich ist man ja von jedem anderen Menschen auf der Welt nur fünf Händedrücke weit entfernt. Will heißen, ich kenne garantiert jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der mit jemandem in der Schule war, der Robbie Williams / Bill Gates / dem Dalai Lama einmal gezeigt hat, wo das nächste WC ist (und ihm bei der Gelegenheit die Hand geschüttelt hat).

Eine interessante Möglichkeit, diese These zu überprüfen, ist das Gratis-Netzwerk www.openbc.com. Man registriert sich und outet seine (registrierten) Bekannten als "Kontakte". Wenn man irgendeine Person aus dem Netzwerk anklickt, erstellt der Computer sofort eine Kontakte-Kette zu dieser Person. Meist liegen nur ein, zwei Personen dazwischen.
(Übrigens solche, von denen man nie vermutet hätte, dass sie wissen, wo das WC ist.)

Um es abzukürzen, werfe ich mal die Mutter vom Physiotherapeuten des Österreichischen Ski-Nationalteams, die Begleiterin von Starkoch Reinhard Gerer auf der diesjährigen Oscargala sowie die Babysitterin von José Carreras in die Runde. Bitte um angemessene Tauschangebote (siehe oben)!

7
Mrz
2006

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann

Gestern habe ich die erste von zehn Stunden Goshindo genossen. Goshindo = eine Sonderform des Jiu Jitsu (mit Elementen von Karate, Judo, etc.), die insbesondere der Selbstverteidigung dient. Es kann ja nicht schaden, sich in diesem Bereich weiterzubilden, wenn man in einer Großstadt wohnt und nur fallweise einen starken Mann an seiner Seite hat.

Es begann mit Theorie, vorgetragen von zwei Praktikern aus dem Polizeidienst. Wie stellt man fest, ob man verfolgt wird? Wie wehrt man sich gegen Grapscher in der U-Bahn? Wie ist Notwehr rechtlich definiert? Ist es sinnvoll, sich bis an die Zähne zu bewaffnen - und warum nicht? Mit welcher Technik machen sich Täter an Kinder heran?

Am allermeisten freue ich mich darauf, meine innersten Gefühle an diesem schwarzen Mann auslassen zu dürfen.

Ich wette, das wiegt sechs Welser Psychotherapeuten und alle Selbsthilfegruppen dieser Welt auf.

6
Mrz
2006

Couch &

Offenbar machen sich einige seitwärts geneigte Leser Sorgen um meine geistige Gesundheit. Ich kann beruhigen: Mich trieb nicht der akute Bedarf nach Sechsfachtherapie. Bei dem Welser Krisengipfel handelte es sich bloß um ein Arbeitstreffen.

Der geheime Tonbandmitschnitt verkauft sich übrigens recht gut. Er hat einen Touch von Schnappi das kleine Krokodil.

& Geflüster

Den gestrigen Sonntag habe ich in Wels auf engstem Raum mit sechs Psychotherapeuten verbracht. Eine interessante Erfahrung, wenn man selbst nicht zu dieser Branche gehört.
Ich glaube, es hat ihnen ganz gut getan.

5
Mrz
2006

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  Resultate

workingmama, 11:00h.

3
Mrz
2006

Unter Grund

Ein Mensch schaut in der Straßenbahn
Der Reihe nach die Leute an:
Jäh ist er zum Verzicht bereit
Auf jede Art Unsterblichkeit.


An mein Lieblingsgedicht von Eugen Roth werde ich in der Wiener U-Bahn regelmäßig erinnert. Diese Woche aber passierte mir folgendes: Am Montagmorgen stieg ich in einen - nach einer Störung - vollbesetzten Wagon der U1. Nachdem sich die Türen geschlossen hatten, blieb der Zug noch eine Zeitlang in der Station stehen. So trennten mich nur wenige Zentimeter von einem Mann am Bahnsteig, der sich das Lachen ob meines von der Menschenmasse gegen die Scheibe gequetschten Gesichtes nicht verkneifen konnte. Ich lachte mit (was in dieser Situation gar nicht so einfach war). Am Mittwoch kam mir derselbe Mann entgegen, als ich unterwegs in ein Café war. Am Donnerstag traf ich ihn nachmittags, er war im selben U-Bahn-Wagon wie ich. Jedesmal grinsen wir uns an.

Mir drängt sich natürlich eine Frage auf.
- Hat der Typ mich abonniert?

2
Mrz
2006

Litfaßsäule

You Are A Woman!

Congratulations, you've made it to adulthood.
You're emotionally mature, responsible, and unlikely to act out. You accept that life is hard - and do your best to keep things upbeat. This makes you the perfect girlfriend... or even wife!

1
Mrz
2006

Speed Bragging

Zu meinem Bekanntenkreis zählen zwei attraktive Frauen, in deren Leben scheinbar alles nach Plan lief und läuft. Als Draufgabe haben sie gut bezahlte Jobs, funktionstüchtige Ehen und entzückende Kinder.

Brag Lady No.1 traf ich beruflich. Sie wurde der Kollegenschaft bei einem legendären Heurigenabend vorgestellt. Und brachte in ihrem ersten(!) Satz unter, dass sie Eliteschule-Absolventin, Mutter, Ehefrau eines erfolgreichen Anwalts, Geländewagenfahrerin, Villenbesitzerin im Nobelbezirk und Liebkind ihres Ex-Chefs war. Selbst nach jahrelangem Training ist mir Vergleichbares noch nicht gelungen, ich verheddere mich spätestens im 6. Nebensatz.

Brag Lady No.2 begegne ich hin und wieder in der U-Bahn. Wir fahren dann nur eine Station gemeinsam, aber danach fühle ich mich sehr klein. Heute genügten ihr 2,5 Minuten, um mir von ihrer blühenden Werbeagentur, Pressekonferenzen mit den bekanntesten Urologen und Pulmologen des Landes, dem exzellenten Schulerfolg ihrer 6jährigen und einer geplanten Kenia-Reise zu berichten.

Die beiden sind lebendige Werbeplakate für ihr Glück. Irgendwie kann ich mich trotz allem des Eindrucks nicht erwehren, dass sie in erster Linie sich selbst überzeugen wollen.

20
Feb
2006

Guter Rat ist billig

Vor einiger Zeit hat mir meine Mutter einen Zehnerblock Massagen bei ihrem Masseur geschenkt. Benebelt vom duftenden Öl und den warmen Händen auf meinen Schultern antwortete ich vom ersten Besuch an bereitwillig auf seine Fragen. Beim dritten Mal begann er, mir Ratschläge für den Umgang mit meiner Mutter zu erteilen: "Wissen Sie, es trifft sie schon sehr, wenn Sie ihr unterstellen, dass sie sich zu sehr in die Erziehung Ihrer Tochter einmischt." "Vielleicht sollten Sie ihr doch mehr zuhören?"
Oha, dachte ich.

Beim letzten Elternsprechtag redete die Lehrerin sieben Sekunden über die schulischen Leistungen meiner Kleinen. Dann schaute sie mir tief in die Augen und fragte, "Könnte es sein, dass Sie bei der Auswahl Ihrer Männer ein bestimmtes Muster haben? Schon mal darüber nachgedacht?"
Oha, dachte ich wieder, obwohl ich mich ungern wiederhole.

Schließlich legt mir ein Freund bei einem Telefonat betreffend EDV-Probleme nahe, "Grundformen der Angst" zu lesen. Denn auf Seite 147 fände sich - unter dem Titel Umgang mit Bindungsphobikern - eine Beschreibung von P. samt signiertem Fahndungsfoto.

Ich frage mich: Wozu gehe ich noch zum Friseur?

19
Feb
2006

Es liegt in der Familie

Auch aus meinem Bruder ist nichts G'scheites geworden. Jetzt imitiert er George W. Bush im österreichischen Frühstücksradio: wecker (mp3, 633 KB)

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