Männer können ganz schön originell sein, wenn sie eine Frau gewinnen wollen.
Frauen können ganz schön originell sein, wenn ein Mann sie loswerden will.
Beim gutmütigen Typ Mann, der voraussichtlich nochmals mitleidig anrufen wird, eignet sich das Einspeichern der Nummer der Telefonseelsorge unterm eigenen Namen.
Wenn man das Handy des weniger gutmütigen Typs in die Finger kriegt, führt das Umstellen der Spracheinstellung auf Finnisch zu spannenden Ergebnissen.
Den Kleinkarierten trifft man, indem man die aktuelle Ausgabe des "Wachtturms" mit handschriftlichem Vermerk ("Zur Vervollständigung deiner Sammlung und mit Dank für die großzügige Unterstützung") an seine Posteinlaufstelle adressiert.
Zur Rache am Treulosen bietet sich die Publikation
paranoia-fördernder Inhalte im Internet an.

workingmama - 12. Dez, 11:38
Ich bin käuflich: Die Verhandlungsbasis liegt bei 70 Euro pro Viertelstunde Flamencotanzen. Gestern war's wieder so weit. Zu sechst waren wir für eine 40er-Geburtstagsparty gebucht. Die Anfahrt war nicht sehr lustig, denn ich bestieg mit voller Bühnenschminke und Plastikblumen im Haar die U-Bahn zugleich mit 4000 Fans, die vom Fußballmatch kamen...
Bei dem Fest mußte ich dann feststellen, dass ich eine ganze Menge der Gäste kannte. Von früher: dem Gymnasium im Nobelbezirk und dem Jus-Studium. Danach habe ich ja eher eine andere Richtung eingeschlagen. Und im Laufe meines Patchwork-Lebens habe ich die, die den schnurgeraden Weg gewählt haben, irgendwann aus den Augen verloren. Und da saßen sie nun: Paarweise, in Kostüm und Anzug, frisch vom Friseur, die schweigsamen Kinder jacadi-gekleidet am Knie oder mit dem Kindermädchen daheim. 27 silberne Audis und VWs vorm Eingang. Sie sahen aus wie ihre eigenen Eltern.
Neid? Nein, nur wenig. Aber als ich da so vor ihnen herumhüpfte, dachte ich kurz: so was wie mich dürfte es in Eurer perfekten Welt ger nicht geben. Geschieden mit Kind, ein Job, der mit dem Studium gar nichts zu tun hat (hat die überhaupt einen Job?), und dann tanzt sie auch noch für Geld...
In der Garderobe hatten wir es sehr lustig, wie immer. Um nichts würde ich mein Leben tauschen wollen gegen ein perfektes Leben, in dem ich meinen 40er so feiern muss, statt (wie den 35er) in New York, oder wo mich die Reiselust gerade hinspült. Dann schlüpfte ich wieder in meine Jeans, fuhr heim, und während ich spätnachts den Schlüssel herumdrehte, da dachte ich dann doch:
Wie schön wäre es, wenn jetzt jemand da wäre zum Kuscheln in meiner kleinen Welt - perfekt oder nicht.
workingmama - 12. Dez, 11:35
Gestern war ich entsetzlich schlecht drauf. Ein Zustand, den die Tatsache nicht verbesserte, dass ich die Nacht davor mit Adventkalenderbasteln verbracht hatte. (Bitte nicht verraten: In Nr. 19 bis 23 sind derzeit statt Schokolade nur Dummies...). Meine Freundin meinte, PMS sei schuld, die Abkürzung von: "P., du Mieses Schwein".
Mir war zwar nicht danach, aber ich ging trotzdem in meinen Stimmbildungskurs. Wir sangen "Summertime, and the living is easy,..." - was schon mal eine erfrischende Abwechslung zu den allerorts düdelnden Weihnachtsliedern war. Dann übten wir unsere Kopfstimme, und stellten fest, dass die umso weniger gut klingt, je mehr man sich anstrengt. Die Lehrerin, Claudia, führte uns daraufhin in die indische Philosophie ein: Das Höchste ist es, absichtslos zu handeln. Keine Strategie, keinen Zweck zu verfolgen. Loszulassen und geschehen zu lassen.
Sicher mein Schwachpunkt, darin war ich noch nie gut. Gegen 1 Uhr früh bäumte sich mein unindisches Ich noch einmal auf und ich war nahe dran, zu P. zu fahren.
Dann entschied ich, es wäre wohl die bessere Strategie, loszulassen...
workingmama - 12. Dez, 11:33