30
Dez
2005

On-Board Entertainment

Dass man im Flugzeug auf Alkohol verzichten sollte, wusste ich. Anderseits sagte schon meine Grossmutter immer: Wenn man dir gibt, nimm. Also nahm ich den Aperitiv. Um 11.30 Uhr vormittags auf leeren Magen. Der Effekt war umwerfend. Zuerst wollte ich meiner Tochter den Pullover ausziehen und riss sie dabei so stark am Daumen, dass sie zu weinen anfing. Dann begleitete ich sie aufs WC und knallte ihr die Falttuer auf die Stirn. Diesmal wimmerte sie nur mehr leise. Das wirklich Peinliche war aber, dass ich die ganze Zeit hysterisch lachte. Die restlichen neuneinhalb Stunden boten mir die Stewardessen jedenfalls nur mehr Kaffee an.

Allerdings fand meine Tochter einen Weg, sich zu raechen. Kaum war das Essen serviert, musste sie dringend aufs Klo. Jeder, der schon einmal ein Flugzeug frequentiert hat, kann nachvollziehen, was das bedeutet.
Keine Chance, der Lebensgeschichte meines Sitznachbarn zu entkommen, nachdem er 10 Minuten lang unsere beiden Tabletts auf Haenden und Kopf balanciert hatte.
Gut, dass die Wirkung des Aperitivs noch anhielt.

29
Dez
2005

Optimistin

Kind: Wenn ich gross bin, werde ich Lehrerin, Schriftstellerin und Eisverkaeuferin. Dann schreibe ich ein ganz dickes Buch.
Ich: Und worueber schreibst du?
Kind: Wie man den richtigen Mann findet.
Ich: Das weisst du?
Kind: Naja, das werd ich schon rausfinden bis dahin.

Wenn ich Pech habe, widmet sie das Buch ihrer Mutter.

28
Dez
2005

Puerto Rico sehen und sterben?

Es ist 10 Uhr morgens, ich bin gerade hinunter zum Hafen gegangen, wo die Kreuzfahrtsschiffe anlegen, und habe beim Starbucks Kaffee fuer alle geholt. Auf der Strasse ist es so heiss, dass ich froh war, dass das Lokal klimatisiert ist. Die anderen Geschaefte sind noch geschlossen, hier sind die Abende lang und das Leben beginnt entsprechend spaet.

Als naechstes die harte Entscheidung, was wir heute machen: Strand oder Shoppen? Ich brauche was zum Anziehen fuer die Party, zu der wir Silvester eingeladen sind. Um die Sache spannender zu machen, ist es hier ueblich, das neue Jahr mit Pistolenschuessen in die Luft zu begruessen. Leider denkt kaum jemand daran, dass die Kugeln auch wieder runterfallen, und zwar mit demselben Tempo. Ueberall haengen Plakate, um die Leute vom Schiessen abzuhalten.

Meine letzten Worte habe ich schon vorbereitet, dreisprachig.
Jetzt brauche ich nur mehr ein Kleid, das dazu passt.

27
Dez
2005

25
Dez
2005

Jetset Kid

Ich war mir nicht ganz sicher, ob sich meine Kleine auf unsere weite Reise freut. Immer wieder kamen Argumente wie "Dort verstehe ich das Fernsehen nicht" und "Ins Meer trau ich mich sowieso nicht mit Schnorchel". Eimmal musste ich mir sogar ein gegrummeltes "Ich hab mich schon aufs Schifahren gefreut" anhören, obwohl sie doch gar nicht schifährt.

Beim heutigen Weihnachtsputz fand ich allerdings quer durch ihr Zimmer aus Zahnstocher gelegt folgende beruhigende Worte:
JUPI JUHU, MAMA UND ICH FLIEGEN WEG!!

Alltag
Maennerversteherin
Mama
Reiselust
Sentimental
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