31
Mrz
2006

Stendelwurz und Phlox

And the winner is... die Breitblättrige Stendelwurz! Das ist die Orchidee des Jahres 2006. Jawohl, so etwas gibt es. Ebenso wie den Pilz des Jahres 2006 (Ästiger Stachelbart) und die Staude des Jahres 2006 (Phlox). Bei der Giftpflanze kann, wer schnell ist, noch mitstimmen.

Seit gestern prangt sie in meinem Wohnzimmer: Die erste Orchidee meines Lebens. Da sie das Geschenk eines Mannes ist, hat sie eine stattliche Größe. (Sie überragt gar meine Ikea-Palme "Lars"). Um unser zukünftiges Zusammenleben (Orchidee, nicht Mann) harmonisch zu gestalten, suche ich im Internet nach Pflegetipps. Studiere gewissenhaftest das Orchideenfach. Beteilige mich am Orch-Ideenforum. Auch erhoffe ich mir Erleuchtendes von den Dokumentarfilmen "Wilde Orchidee" 1, 2 und 3.

Und wie das so ist: unbedankt. Ich hab's im Augenwinkel gesehen - Sie hat die Unterlippe vorgeschoben. Ich glaube, meine Orchidee schmollt.

30
Mrz
2006

Mission Statement

Den Medien entnehme ich, dass die österreichische Finanzmarktaufsicht derzeit ganz schön viel zu tun hat. Da ist zunächst diese Geschichte mit den Karibikgeschäften der BAWAG. Ich habe herzlich gelacht über die Morgenjournal-Meldung, wie kooperativ der Bankenaufseher von Anguilla doch sei. (Hallo! Ich war dort! Es gibt einen Landesteg, zwei Taxis und sieben Delphine. That's it.) Dann natürlich die strafrechtliche Verfolgung von Herrn Flöttl. Und der Insider-Verdacht gegen Generali-Aufsichtsrat Mitterbauer.

Das freut mich zu hören, weil ich mir im letzten Sommer schon Sorgen um die Beschäftigungslage in der FMA gemacht habe. Da hatte man Zeit, in vielen Sitzungen (ich glaube, man nennt das "bottom up") ein Mission Statement zu definieren. Dieses prangt jetzt auch unübersehbar im Eingangsbereich der unabhängigen Aufsichtsbehörde. Sinngemäß steht drinnen, dass alle Mitarbeiter wahnsinnig motiviert mit der modernsten Technik daran arbeiten, teamorientiert und ganzheitlich Probleme zu lösen.

Solche Mission Statements waren Ende des vergangenen Jahrhunderts in der PR Branche in Mode, nicht etwa wegen der Ergebnisse, sondern wegen des tollen Gemeinschaftsgefühls der Mitarbeiter beim Erarbeiten derselben. Bevor diese Art von Mitarbeiterbindung sanft entschlief, firmierte sie noch kurz als "After Work Clubbing".

Ich mache mir also keine Sorgen mehr. Höchstens um den Leiter der Bankenaufsicht: Dem habe ich vor einem halben Jahr ein ziemlich misslungenes Nudelgericht vorgesetzt. Dabei war ich wirklich wahnsinnig motiviert und ganzheitlich lösungsorientiert.

Zum Frühlingsbeginn

You Are Chocolate Chip Ice Cream

Popular. Friendly. Fun.

Du kennst mich

Du kennst mich
rastlos suchend
Siehst stets was mir verborgen bleibt
Gibst meiner Sehnsucht Flügel
Damit ihr Schlag die Angst vertreibt

Du kennst mich
ohne Tarnung
Durchmisst mein Seelenlabyrinth
Schenkst einen Blick der Ruhe
Und was zu Ende schien, beginnt

Du kennst mich
tausend Leben
Holst auf den Boden mich zurück
Wenn zweifelnd, zagend, zornig
Ich blind bin für dies´ größte Glück

(c) KV98

29
Mrz
2006

Si tacuisses

Viele Leute kennen die Bräutigamseiche in Eutin in Schleswig-Holstein. Ich kannte sie bis gestern nicht.
Da war ich im Berliner Museum für Kommunikation in der Ausstellung "liebe.komm" und las erstmals davon.

Einem Astloch dieser Eiche verdankten zwei Liebende 1891 das Happy End für ihre Beziehung (damals gleichbedeutend mit der Eheschließung). Denn dieser Briefkasten war zwar tot, die gegenseitigen Gefühle aber waren sehr lebendig und fanden in intensiver Korrespondenz ihren Niederschlag. So lange, bis der Vater der Braut endlich kapierte, dass sein Veto gegen diese Hochzeit sinnlos war.

Heute hat der Baum eine eigene Postadresse samt Zusteller, und ist der einzige Ort, wo das Briefgeheimnis nicht gilt: Jede(r) darf Briefe aus dem Astloch fischen und eine(n) Absender(in) nach Wahl heiraten. Find ich nett.

Noch netter ist der Brauch, dass Mädchen bei Vollmondschein schweigend und ohne zu lachen (!) dreimal um den Baum gehen und dabei an ihre Geliebten denken, um eine Heirat innerhalb eines Jahres sicherzustellen.

Wer mich kennt, weiß, dass es bei mir damals wohl anders geklappt haben muss.

28
Mrz
2006

Berliner Tiefgang

Gestern abend im BKA Theater: "Sex nach 8" - Erotisches Entertainment mit Irina von Bentheim (Carries Stimme) und wunderbarer Akkordeonmusik. Einer von uns hat live auf der Bühne Brad Pitt in einer Bettszene synchronisiert, womit der Abend eigentlich nur mehr schlechter werden konnte. Wurde er trotzdem nicht, und klang statt dessen in der Newton Bar am Gendarmenmarkt aus.

26
Mrz
2006

Gruß aus Berlin

Gerade blitzte die Sonne erstmals durch die Wolken. Standardprogramm trotz Fieber und Regen absolviert: Frühstück im Café Einstein, Potsdamer Platz, Buslinie 100, weiter Bogen um den Alexanderplatz. Die anderen ins Jüdische Museum und zum Checkpoint Charlie geschickt. Genossen, allein zu sein, und in meinem Tempo unterwegs. Abends noch zu den Hackeschen Höfen und dank Allegra zu Monsieur Vuong.

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