15
Mai
2006

Unten durch

bin ich bei meiner Tochter, weil ich dachte, Tokio Hotel besteht aus zwei Mädchen.

Zu alt fürs Pub

Das Phänomen des "Pub" außerhalb der Großstadt: Mit etwas Glück handelt es sich um ein verwinkeltes einstöckiges Gebäude aus den 1960er Jahren, das bis vor fünf Jahren als Wirtshaus Post/Müllnerin/Claudia bekannt war. Im Sommer schiebt man die Mülltonnen zur Seite und erklärt den Hinterhof zum gemütlichen Gastgarten.

Meine Freundin kannte einen Großteil der Gäste, bis auf den einzigen Gutaussehenden, und ich quetschte mich zwischen Lucky und Jessica auf die Heurigenbank. (Die übrigen hießen, glaube ich, Günther.) Meine Tochter hatte auf dem Kleiderständer Platz genommen, da es bis Kniehöhe von Hunden wimmelte.

Die Freundin tischte mir frische Männergeschichten auf. Die Nacht brach herein. Plötzlich saßen nur mehr Jungs am Tisch. Ich ergriff die Gelegenheit zur Marktforschung und warf in die Runde: "Top 3 Dinge, die euch an Frauen nerven". Leider gelang es nicht einmal damit, etwas Unterhaltsames herauszukitzeln.

Während ich endlich jemanden fand, bei dem ich bezahlen durfte, ging's rundherum ans fröhliche Alter-Schätzen. Mich machten die Burschen gar ein halbes Jahrzehnt jünger - trotz schulpflichtigem Gegenbeweis auf der Hutablage. Und so geschah es, dass der Moment, da Töchterchen heimfahren wollte mit dem Moment zusammenfiel, in dem mir zum ersten Mal an diesem Abend nach Dableiben war.

14
Mai
2006

13
Mai
2006

Naidoos & Naidon'ts

Gestern im Lateinamerika-Gipfel-Stau war ich die einzige, die am Steuer saß und laut lachte. Schuld war ein Kommentar von Rotphasenlänge in der Beilage zur Tageszeitung. Ich zitiere Florian Asamer:
„[…] bis im Radio regelmäßig Xavier Naidoo zu hören war. Zu Beginn hab’ ich versucht, einfach umzuschalten, wenn der deutsche Pop-Prediger wieder zu seinem Geseier ansetzte. Doch bald war es kaum mehr möglich, ihm auszuweichen. Immer und überall seine platten Pseudoweisheiten. […] Auch die Toleranz hat mir der Mannheimer Armani-Schlagerjesus ausgetrieben: Ich will das nicht nur nicht hören, das soll es überhaupt nicht geben. Braucht kein Mensch! […]“

Danke, dass es endlich mal jemand laut sagt. Ich hätte mich das nicht getraut, weil ich aus Angst um meine zellulare Zusammensetzung noch nie ein Lied vom Anfang bis zum Ende gehört habe. Und so konnte ich immer denken, den guten Teil habe ich sicher verpasst.

Fakt ist, dass die Verse in meinem Stammbuch aus der dritten Klasse Volksschule von Goetheschem Kaliber scheinen, wenn ich sie mit Naidoos Texten vergleiche:
Manches Leben läuft schnell, es ist nicht immer hell.

Fakt ist, dass mein Autoradio (so wie das von Florian Asamer) schon mehrmals Schläge abbekommen hat. Zuletzt regelmäßig als Antwort auf die Frage:
Bist du am Leben interessiert? Hast du dieses Wunder schon kapiert?

Gestern abend allerdings. Da schickte der Mann, der für eine Tasse Apfeltee mit mir 120 Kilometer fährt, einfach so ein SMS. Mittels einer Zeile aus einem Lied von Naidoo gab er mir zu verstehen, dass ich alle ihm bekannten Gegenstände an Ästhetik übertreffe.

Wodurch Florian Asamer wieder auf Rang 2 der Liste von Männern, mit denen ich eine Nacht verbringen möchte, zurückfiel.

12
Mai
2006

Global Paralysing System

Eine naheliegende Vermutung meiner Tochter, als uns das ausgeborgte Navigationssystem zum dritten Mal in die Irre schickt:
"Wahrscheinlich führt es uns jetzt dorthin, wo dieser Sprecher wohnt!"

Silikon für Männer

Also ich weiß nicht.

10
Mai
2006

Bootcamp gegen Liebeskummer

Ein Vergleich der www-Domain "Liebeskummer" in verschiedenen Ländern bringt die kulturellen Unterschiede ans Tageslicht:
Die Schweizer lieben es auch in dieser Lebenslage strukturiert, in Österreich geht ohne Bürokratie und Registrierung gar nichts, und in Deutschland wird verleugnet, was Zeug hält. Jüngster Schrei in Amerika ist es, sich von einer virtuellen Freundin auf Knopfdruck bestärkende Botschaften an den Kopf werfen zu lassen. Wem's hilft...

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