Gestern nach dem Tanztraining machte ich mich mit meiner Freundin auf den Weg zu einem wohlverdienten Drink in der Innenstadt. Sie saß auf dem Beifahrersitz und meinte, sie werde den Abend nicht überleben, ohne ihre massiven Zahnfleischschmerzen mit Parodontax zu besänftigen. Kramte die Gurgellösung hervor und nahm einen kräftigen Schluck.
Glucksgeräusche.
Willst du das Zeug ausspucken, frage ich sie.
Nicken von rechts.
Genügt es bei der nächsten roten Ampel, frage ich.
Nicken von rechts.
Auftritt: Grüne Welle
Oder geht das auch, während ich fahre? Ist das Zeug rutschig?
Glucksen von rechts.
Hey, hinter uns ist ein Motorradfahrer. Das macht noch mehr Spaß!
La-Linea-Geräusche von rechts.
Versuchst du etwa, zu lachen?
Der erste Tropfen verlässt den Mundwinkel.
Da fällt mir ein, ich kenne eine rote Ampel, nur einen Kilometer von hier!
Röcheln von rechts.
Sieben Kreuzungen weiter kann ich endlich stehen bleiben. Meine Freundin reißt die Beifahrertür auf, spuckt einen Schwall Parodontax auf die Fahrbahn und macht eine Handbewegung zum Fahrer hinter uns.
Wenn du sowas als Frau machst, schauen sie dich komisch an, beschwert sie sich.
Und schon hat die Emanzipation ein weiteres Ziel...